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Goethe-Universität — „Der Koran als Kunstwerk? Zur Ästhetik der Offenbarung im Islam“

Veröffentlicht am: Dienstag, 11. November 2014, 12:50 Uhr (323)

FRANKFURT. Im Islam gilt der Koran als Wort Gottes, das dem Propheten Muhammad zwischen 610 und 632 offenbart wurde. Der Islam ist damit eine Offenbarungsreligion. Wie ist aber die Offenbarung zu denken? Was hat sie mit der ästhetischen Dimension, insbesondere mit der Rezitation des Korans zu tun? Darüber wird der Islamwissenschaftler Prof. Ahmad Milad Karimi von der Universität Münster am Montag (17. November) an der Goethe-Universität sprechen. Der öffentliche Vortrag gehört zu der Vorlesungsreihe „Der Koran – Ein Text im Dialog zwischen Osten und Westen“. Sie wird im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ der Deutsche Bank AG im Wintersemester vom Zentrum für Islamische Studien der Goethe-Universität veranstaltet und wendet sich insbesondere an die Bürger im Rhein-Main-Gebiet.

Karimis Vorlesung „Der Koran als Kunstwerk? Zur Ästhetik der Offenbarung im Islam“, der um 18 Uhr im Renate von Metzler-Saal, 1. Stock, Casino, Campus Westend beginnt, wird begleitet von Koranrezitation, die Burak Mercan vorträgt. Er ist ausgebildeter Koranrezitator und Masterstudent am Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam der Goethe-Universität. „Die Rezitation des Korans ist ganz wesentlich für das Verständnis des Offenbarungsakts, da er im rezitativen Akt intensiv akustisch wahrgenommen wird“, so Karimi, „in seinem immanenten Charakter als ein offenes Kunstwerk ist er gleichsam wie eine universelle Poesie, ohne nur Poetik zu sein.“ Er wird sich in seinem Vortrag mit den folgenden Fragen beschäftigen: Worin besteht der theologische Gehalt dieser ästhetischen Vermittlung? Wie lässt sich die Schönheit zur Wahrheit des Korans als Offenbarung begreifen? Inwiefern ist also der Koran als ein ästhetisches Ereignis und mithin als Spur Gottes zu bestimmen?

Der Islamwissenschaftler ist gebürtiger Afghane, Karimi studierte von 2000 bis 2006 Philosophie und Islamwissenschaft an der Freiburger Universität und an der Delhi  University in Indien. Von 2001 bis 2011 war er zunächst Grund-, anschließend Promotionsstipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und promovierte im Fach Philosophie in Freiburg. Seit dem Wintersemester 2012/2013 ist Milad Karimi Vertretungsprofessor für Kalām, islamische Philosophie und Mystik an der Universität Münster. Er legte 2009 eine vollständige Neuübersetzung des Korans vor, herausgegeben von Bernhard Uhde im Herder Verlag.

Burak Mercan ist gebürtiger Kölner, er besuchte Korankurse der DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) und bildete sich im Bereich der Koranrezitation aus. Er war Solist der DITIB Sufi Musik Gruppe und studierte Islamische Theologie an der Universität Ankara als Schüler des Theologen und Musikers Fatih Koca. Seit 2013 ist er Masterstudent am Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam der Goethe-Universität. Sein Forschungsschwerpunkt ist die islamische Ästhetik und Musik.

Weitere Vorträge in der Reihe „Der Koran – Ein Text im Dialog zwischen Osten und Westen“ auf einen Blick:

Die Veranstaltungen finden jeweils montags um 18 Uhr im Renate von Metzler-Saal, Casino, Campus Westend statt.

1. Dezember 2014PodiumsdiskussionFair Trade? Korankonformes Business in Zeiten globaler FinanzwirtschaftModeration: Mark Chalil Bodenstein, Goethe-UniversitätWirtschaftstheoretisches Statement: Volker Nienhaus, Universität MarburgIslamwissenschaftliches Statement: Rüdiger Lohlker, Universität Wien

15. Dezember 2014Armina Omerika, Goethe-UniversitätKoran-Übersetzungen als Politikum. Übertragungen des Korans ins Bosnische/Serbische/Kroatische

12. Januar 2015Nicolai Sinai, Universität OxfordWie viel Kritik verträgt der Koran? Zum gegenwärtigen Stand der historisch-kritischen Koranforschung

26. Januar 2015Stefan Wild, Universität BonnViele Wege zum Text? Gespräche zwischen muslimischen Gelehrten und Orientalisten

9. Februar 2015PodiumsdiskussionDen Text verstehen. Zeitgenössische Koranhermeneutik in der islamischen WeltModeration: Bekim Agai, Goethe-UniversitätSunnitische Zugänge: Rotraud Wielandt, Universität BambergSchiitische Zugänge: Katajun Amirpur, Universität Hamburg

Informationen: Prof. Dr. Bekim Agai, Zentrum für Islamische Studien, Campus Bockenheim, Tel. (069) 798 32751, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.islamischestudien.uni-frankfurt.de

Authors: Goethe-Universität Frankfurt am Main

Lesen Sie mehr http://www.muk.uni-frankfurt.de/52813927/323

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